Juliane Schack
Bücher und Ausstellungen
Austellungen
Seit meiner ersten Ausstellung 1962 habe ich mehr als zweihundertmal ausgestellt, allein oder in Gruppen, in Frankreich, in Deutschland und in anderen Ländern Europas und der Welt. Einige Daten:
- Galerie Trojanski in Düsseldorf en 1963, 1967, 1969 et 1980
- Galerie beim Kornhaus, Bremgarten, Schweiz : 1971 et 1979
- Palais de l’Europe, Menton : 1973
- Salon international, Toulon : 1973, 1976, 1977
- Buchmesse Frankfurt, Halle Bildkunst, jedes Jahr ab 1985 bis 2001
- SIAC (internationale Ausstellung der Kunst der Gegenwart), Marseille, zehnmal ab 2003
- „Salon d’Automne“ in Paris : 2005, 2007, 2008
- Foyer des Staatstheaters in Darmstadt: 1988
- Foyer des Theaters Altigone in Saint-Orens bei Toulouse : 1998, 2004, 2005, 2014
- Goethe Institut, Oslo : 1989
- Chapelle des Carmes, Ardres : 1996
- Galerie Die Blaue Eule, Essen : 1997
- Internationales Festival bildender Kunst in Monastir, Tunesien, 2010
- Artium Art Galerie, Luxemburg : 2010
- Espace Art Gallery, Bruxelles : 2012
- Kulturkirche St.Thomae, Soest, Allemagne : 2014
- Musée Sellier, Cogolin : 2015
- Jedes Jahr mit der Gruppe „Les peintres et sculpteurs de Saint-Tropez“, wo ich 2021 „à l’honneur“ war.
Veröffentlichte Bücher
- Les secrets d’une vraie créativité - Editions Fleurus, Paris 1989 (épuisé)
- Der Künstler und sein Publikum - Verlag Die blaue Eule, Essen 1995
- Comprendre les dessins d‘enfants - Marabout, Paris 2000 (épuisé)
- Gouache et paysages - Editions Ulisse, Paris 2004 (encore disponible chez l‘auteur)
- Dessiner et peindre en voyage - Editions Ulisse, Paris 2005
- Oser l’abstrait - Editions Ulisse, Paris 2015, 2019
Die Bücher von Juliane Schack sind zu finden durch Druck auf die Taste „Juliane Schack Bücher“
An einen jungen Künstler
Der Artikel „An einen jungen Künstler“ ist 1989 erschienen in meinem Buch „Geheimnisse wahrer Kreativität“.
Sind meine Erfahrungen noch aktuell? Muss man noch zeichnen und malen lernen bei den unermesslichen Möglichkeiten des Digital? Ich bin überzeugt, dass keine Technik den entdeckenden Blick auf die sichtbare Welt ersetzen kann, ebenso wenig wie den persönlichen Strich aus der Hand des Malers.
An einen jungen Künstler
Erschienen 1989 in „Les secrets d’une vraie créatvité“
Ich möchte ein paar von den Erfahrungen mitteilen,
die sich in meinem langen Malerleben bewährt haben, die jetzt im Jahre 2022 immer noch gelten, trotz aller Wandlungen und neuen Errungenschaften.
Selbst wenn jeder seinen Weg allein machen muss, kennen wir doch ähnliche Schwierigkeiten.
Erst einmal ist es wichtig sein Handwerk zu beherrschen. Lerne zeichnen und verschiedene Techniken und probiere Neues aus mit der Neugierde eines Forschers. Auch die Wahl des Gegenstandes ist wichtig. Beim Studium auf der Kunstakademie hörte ich: „Du behandelst deinen Gegenstand wie einen unwillkommenen Gast, den du möglichst schnell loswerden willst“. Ich habe verstanden, dass man seinen Gegenstand mögen muss. Je besser ich zeichnen kann, je mehr entdecke ich Formen und Farben und faszinierende Aspekte der sichtbaren Welt. Der Künstler findet etwas wieder von der kindlichen Fähigkeit sich zu wundern.
Glaube nicht, dass du genug kannst und nicht mehr hinzugucken brauchst. Der Dialog mit der Realität ist eine der Hauptquellen der Inspiration. Eine ebenso wichtige Rolle spielen die Emotionen. Das wurde mir deutlich in Kokoschkas Atelier an der Sommerakademie in Salzburg 1962 . Kokoschka sagte mir: „Du musst aufgeregter sein!“. Er meinte: „Lass dich bewegen vom Anblick des Modells und male spontan in totaler Konzentration auf die Gegenwart!“ Es handelte sich nicht darum, sich einfach auszutoben, sondern darum, die rechte Form für seine Empfindungen zu finden.
Der österreichich Maler Giselbert Hoke, bei dem ich 1982 einen Kurs in Salzburg mitgemacht habe, relativierte die Rolle des Gegenstandes, indem er betonte: „Nicht das Motif ist interessant. Du bist interessant!“ Die Offenheit für das Innenleben und die Intensität der Empfindungen , sowie die Fähigkeit, ihnen Form zu geben, sind unentbehrlich für den Künstler. Inhalt und Form sind eins.
Etwas Neues zu schaffen braucht Anstrengung und bringt Freude und Leiden wie eine Geburt. Schöpferische Momente sind selten, und oft ist der Kontrast zwischen der Vision und der Verwirklichung des Werkes schwer zu ertragen.
Man muss nicht acht Stunden proTag malen. Die Hauptsache ist, durch seinen Blick auf die Welt und seine innere Einstellung immer Maler zu sein. Haben wir Geduld mit uns selbst! Die Inspiration bereitet sich vor. Sie ist ein Zustand von Konzentration, wo innere und äussere Welt, wo Körper, Geist und Gefühlsleben zusammenspielen in der Einheit von Sein und Tun. Es grenzt an eine spirituelle Erfahrung.
Der Künstler steht im Dienst des zutiefst Menschlichen, was zugleich über ihn hinausweist. Je mehr das Werk dem Zentrum der Person entspringt, je mehr berührt es das allgemein Menschliche. Wenn du für dein Erleben die rechte Form findest, so schaffst du ein persönliches Symbol, das dem Betrachter seine eigenen Projektionen erlaubt.
Der Künstler ist ein Suchender und ein Vorläufer. Er erweitert den Blick auf die Wirklichkeit und die Ästhetik. Oft braucht es zeitlichen Abstand, um zu unterscheiden, ob es sich um eine vorübergehende Modeströmung oder um ein bleibendes Werk handelt. Wenn das Publikum dich nicht anerkennt, mindert das nicht deinen Wert.
Wenn du dich dem Publikumsgeschmack anpasst, um Geld zu verdienen, kompromittierst du dich. Es ist besser einen anderen Beruf zu haben für den Lebensunterhalt. Geh deinen Weg in Verbindung mit den grossen Malern aller Zeiten, indem du deinen eigenen Funken beisteuerst.
Viele Menschen sind begabt, aber nur Wenige engagieren sich lebenslänglich für die Kunst. Eine nicht zu entmutigende Motivation, der Glaube an das, was man verwirklichen will, Zähigkeit bei der Arbeit, Unabhängigkeit vom Erfolg, die Kraft weiterzumachen trotz der unvermeidlichen Krisen, der Mut, sich nicht zu wiederholen, sondern immer weiter eine kaum erreichbare Vollkommenheit anzustreben: das ist der Künstler.
Juliane